Ich erlebe oft, dass Menschen, die mit Feng Shui in Kontakt kommen, gleich bei den i-Tüpfelchen anfangen möchten: Sie arbeiten mit Symbolen und Hilfsmitteln und wollen bestimmte Lebensbereiche und spezifische Themen stärken. Ich kann das durchaus nachvollziehen, denn so ging es mir auch, als ich zum ersten Mal mit der faszinierenden Lehre des Feng Shui in Kontakt kam.

Erst später lernte ich, dass im Feng Shui – wie bei allen Dingen im Leben – die Grundlage wichtig ist. Wenn man sich um ein solides Fundament gekümmert hat, können alle weiteren Maßnahmen ihre Wirkung überhaupt erst entfalten. Und gleichzeitig ist mit diesem Fundament schon ein sehr großer Schritt zur Verbesserung der Energie in Ihren Räumen getan.

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Die vermeintliche Einfachheit dieser ersten Schritte verleitet zum Glauben, dass sie nicht so wichtig sind. Aber das Gegenteil ist der Fall: Oftmals stellen sich nach der Arbeit an einfach Grundlagen schon tiefgreifende Veränderungen ein. Ich sehe auch immer wieder, dass Menschen erstaunt sind, weil sie gar nicht damit gerechnet haben, auf diese Weise schon Verbesserungen zu erzielen.

Beispiele aus dem Leben

Im Grunde ist das gar nicht so erstaunlich. Wenn wir andere Lebensbereiche anschauen, stellen wir fest, dass eine solide Basis dort die gleiche Bedeutung hat : Bei schlechter Gesundheit helfen Vitaminpillen nur bedingt, Wellness-Urlaub kann nicht den Stress von mehreren Monaten bzw. Jahren ungeschehen machen, ein unerwarteter Geldsegen heilt keinen grundsätzlich problematischen Umgang mit Geld. Vielleicht können wir mit solchen Maßnahmen kurzfristige Verbesserungen erzielen, aber schon bald  kommen die alten Probleme wieder.

Wenn Veränderungen nicht auf fruchtbaren Boden fallen, können sie einfach nicht nachhaltig positiv wirken. Denken Sie an den völlig gestressten Kollegen, der glaubt mit zwei Wochen Erholungsurlaub die Batterien wieder aufzufüllen und danach quasi ein neues Leben zu beginnen. Er kommt als gleiche Person wieder zurück in die alte Situation, und die Erholung ist im Nu zunichte.

Was genau bedeutet das im Feng Shui?

Feng Shui Maßnahmen können ihre Wirkung erst entfalten, wenn grundsätzlich für gute Energie gesorgt wurde. Mit Energie ist im Feng Shui vor allem der Fluss der Lebensenergie „Qi“ gemeint. Die Lebensenergie kann optimal fließen, wenn Sie in eine harmonische Umgebung kommt. Ein einfaches Beispiel dafür: In einer Wohnung, die völlig unordentlich und eventuell sogar zugemüllt ist, helfen keine Symbole oder Feng Shui Hilfsmittel (z.B. Kristalle), um die Energie anzuheben. Denn dort kann die Lebensenergie „Qi“ eben nicht richtig fließen – und damit fehlt das Kernstück des gesamten Feng Shui. Wenn Sie darüber nachdenken, Ihre Räume durch Feng Shui energetisch zu verbessern, schaffen Sie also zunächst eine solide Grundlage, bevor Sie anfangen, mit Symbolen und Hilfsmitteln zu arbeiten.

Auch ein Feng Shui Berater beginnt in seiner Analyse immer mit der Grundlage, bevor weitere Maßnahmen dazukommen. Es geht zunächst um einen Gesamteindruck der Umgebung sowie der Räume, danach um den Qi-Fluss, bevor weitere Details näher betrachtet werden.

Wie Sie diese Grundlage selbst schaffen können

Einige der wichtigsten Schritte für eine gute Grundlage können Sie sehr einfach alleine umsetzen. Sie brauchen dafür nur einen wachen Blick, den Willen, bestimmte Dinge anzugehen und die Offenheit, auch den einfachsten Maßnahmen Vertrauen zu schenken.

  • Sorgen Sie für eine gute Belüftung und ausreichend Licht.
  • Halten Sie Ihre Räume sauber und ordentlich.
  • Kann im Raum ein gedachter Energiestrom frei fließen oder ist alles sehr vollgestellt? Entfernen Sie Möbel und Gegenstände, die überflüssig sind oder gar im Weg stehen.
  • Gehen Sie mit wachem Blick durch ihre Räume und lassen Sie Ihre Intuition sprechen. Sind Dinge in Ihrer Umgebung, die Sie offensichtlich stören? Entfernen Sie diese Dinge wenn möglich. Falls es um Reparatur- oder Renovierungsbedarf geht: Handeln Sie!
  • Wenn Sie zusätzlich ein generelles Störgefühl haben, das Sie nicht an bestimmten Dingen festmachen können: Setzen Sie sich hin, und kommen Sie zur Ruhe. Schauen Sie sich im Raum noch einmal um: Stehen viele Dinge herum, die Ihre Aufmerksamkeit negativ belasten? Unerledigtes oder vollgestopfte Regalfächer zum Beispiel? Kümmern Sie sich darum: Sorgen Sie für Abhilfe.

Es geht bei einer soliden Grundlage nicht um Minimalismus oder Perfektion. Vielmehr geht es darum, uns und unser Verhältnis zu unserer Umgebung wieder bewusst zu spüren. Wenn Sie mit diesen ganz einfachen Handgriffen die Grundenergie Ihrer Räume gestärkt haben, können Sie sich weiteren Maßnahmen zuwenden. Sie haben damit bereits einen ganz großen Schritt für mehr Harmonie und Wohlbefinden gemacht und werden danach schon eine Veränderung zum Positiven spüren können.