Beim Aufräumen nach der Methode von Marie Kondo denken viele an Minimalismus und ganz streng sortierte Schubladen und Schränke – es steckt aber noch viel mehr dahinter. Alles nach einer strengen Reihenfolge aufzuräumen – dieser Prozess hört sich vielleicht erst einmal mühsam und abschreckend an. Aber es stecken einige sehr interessante Aspekte hinter Maries Methode, die dafür sorgen, dass danach dauerhafte Ordnung entsteht.

In diesen Artikel erkläre ich, was eigentlich alles hinter dem Aufräumen nach der Methode von Marie Kondo steckt und warum sind die einzelnen Schritte wichtig sind. Du findest hier die wichtigsten Eckpfeiler der KonMari Methode und kannst gleich selbst loslegen!

Finde deine Vision, dein persönliches Warum

Am Beginn jedes KonMari® Prozesses steht zuerst einmal die Frage: Warum möchtest du aufräumen? Was ist dein Ziel? Welche Vision hast du für deine Wohnumgebung und dein Leben?

Wenn du dir diese Fragen vor Beginn des Prozesses stellst und beantwortest, hast du eine viel größere Motivation. In Momenten, in denen du lieber aufgeben würdest, kannst du dir deine Vision vor Augen halten, was dich zum Weitermachen motiviert und dich letztendlich zuverlässiger an dein Ziel bringt.

Alles, was du liebst, bleibt

Bei Maries Methode konzentrierst du nicht auf das „was weg muss“, sondern vielmehr auf die Dinge, die dir Freude machen und mit denen du dich umgeben möchtest. Auch wenn beide Wege auf das gleiche Ziel hinauslaufen: Mit diesem Mindset startest du viel positiver in den Aufräumprozess – es geht mehr ums „Dürfen“ als ums „Müssen“. Das macht einen riesigen Unterschied für deine Motivation und dein Energielevel.

Der „Joy Check“

Die Entscheidung darüber, was dir wirklich Freude bereitet und somit bleiben darf, wird über den sogenannten „Joy Check“ getroffen: Das ist eine Art kinesiologischer Test, der dir zeigt, welche Dinge dir Freude bereiten. Dazu übst du zunächst, welches Gefühl in dir entsteht, wenn du ein Teil an deine Brust hältst, das dir sehr gefällt und wie es sich anfühlt, wenn du den gleichen Test mit etwas machst, das dir nicht gefällt bzw. egal ist. Sobald du herausgefunden hast, wie deine Körperreaktion für beides ist, kannst du mit dem Aufräumen loslegen. Dabei wird jeder einzelne Gegenstand in deiner Wohnumgebung diesem Test unterzogen. Alles, was den „Joy Check“ besteht, darf dann bleiben.

Die Reihenfolge

Bei der KonMari® Methode gibt es eine festgelegte Reihenfolge, nach der du deine Wohnumgebung aufräumst. Dabei gehst du nach Kategorien von Gegenständen und nicht etwa nach Orten (z.B. Zimmern oder Schränken) vor. Das hat den Vorteil, dass du jede Kategorie wirklich abschließen kannst und nicht in verschiedenen Zimmern plötzlich noch mehr Gegenstände auftauchen, die auch noch sortiert und verstaut werden müssen. Jede Kategorie wird in sich vollständig abgeschlossen, was dir dabei hilft, nicht im Aufräumprozess wieder zurückgeworfen zu werden.

Die Reihenfolge lautet:

  1. Kleidung
  2. Bücher
  3. Dokumente/lose Papiere
  4. Komono (=japanisch für „Kleinigkeiten“) – hier gibt es viele verschiedene Unterkategorien, z.B. CD/DVDs, Büroartikel, Pflegeprodukte, Küchenutensilien etc.
  5. Erinnerungsstücke/emotionale Gegenstände
Kategorien Marie Kondo

Diese Reihenfolge beim Aufräumen nach der Methode von Marie Kondo ist nicht willkürlich, sondern wurde von Marie aus einem bestimmten Grund so festgelegt: Der Prozess beginnt mit der einfachsten Kategorie und endet mit der schwersten, damit du deine Fähigkeit zum „Joy Check“ immer besser trainieren kannst, bevor du dich am Ende gut geübt mit der schwersten Kategorie auseinandersetzen kannst – den emotionelen Dingen bzw. Erinnerungsstücken.

Aufbewahrungsprinzipien

Nachdem du entschieden hast, was bleiben darf, geht es daran diese Dinge so aufzubewahren, dass du dauerhaft Ordnung wahren kannst. Dafür gibt es drei wichtige Prinzipien:

  1. Sichtbarkeit: Bewahre alles so auf, dass du sehen kannst, was du alles hast – stopfe keine Schränke/Kommoden etc. so voll, dass du gar nicht sehen kannst, was sich darin befindet.
  2. Erreichbarkeit: Organisiere die Dinge so, dass du einfach Zugriff darauf hast. Wenn du erst einen ganzen Schrank ausräumen musst, um an etwas heranzukommen, machst du dir unnötig das Leben schwer. Das führt letztendlich dazu, dass du es vermeidest, die Dinge wieder an ihren Platz zurückzustellen – dadurch entsteht Unordnung.
  3. Alles hat einen festen Platz: Wenn alle Dinge einen festen Platz in deiner Wohnung/deinem Haus haben, ist das Aufräumen viel leichter, weil du nicht ständig neu entscheiden musst, wo du etwas aufbewahren sollst. Zusätzlich entfällt das ständige Suchen von Dingen – du machst dir dein Leben um einiges stressfreier.

Aus den ersten beiden Prinzipien folgt z.B. dass Kleidung möglichst nebeneinander in Schubladen aufbewahrt wird anstatt sie in Fächern über- und hintereinander zu stapeln. So hast du den perfekten Überblick darüber, was sich alles in deinem Schrank befindet und kannst alles Teile ganz einfach erreichen. Das dritte Prinzip sorgt dafür, dass du viel weniger Zeit zum Aufräumen bzw. Suchen von Dingen brauchst.

Warum lohnt es sich einmal so gründlich aufzuräumen?

Mehr Zeit für dich

Zeit verlieren mit dem Suchen von Gegenständen ist passé: Du weißt, wo sich alles befindet und hat leichten Zugriff auf die Dinge. Auch das Aufräumen ist im Nu erledigt, wodurch du weitere Zeit sparst. Auch Kinder werden auf den KonMari-Prozess neugierig und imitieren ihre Eltern.

Mehr Energie

Für die meisten Menschen ist die Methode der Anfang von einem neuen Lebensgefühl: Sehr oft verändert sich das Leben danach grundlegend, weil du dich durch den Aufräumprozess sehr intensiv mit dir und deinem Leben auseinandergesetzt hast. Die Folge davon: Mehr Lebensenergie! Dieses Mehr an Energie führt dazu, dass Aufräumen nach Marie Kondo eine extrem hohe Erfolgsquote hat: Es bleibt normalerweise nach dem Prozess für immer aufgeräumt.

Mehr Achtsamkeit

Du hast nach dem Aufräumen einen guten Überblick über das, was du besitzt. Das bewahrt vor Doppel – bzw. Fehlkäufen. Oft ist auch der Blick besser geschärft: Brauche ich das wirklich? Macht es mir Freude? Du überlegst dir länger, ob du etwas wirklich brauchst, wenn du die Dinge nicht einfach achtlos irgendwo „hinstopfst“, sondern Zeit und Energie in die Frage investierst, wie du sie aufbewahren wirst.

Vorteile Marie Kondo Methode